Sendung 47/2004

vom 22.11.2004

Interview: Tara Jane O’Neil
Eigentlich reicht die vielgestaltige Spur, die Tara Jane O’Neil in den letzten zwölf Jahren hinterlassen hat, bereits für drei Künstlerleben: Ihre erste Band Rodan veröffentlichte mit Rusty eines der wichtigsten (und kompliziertesten) Indie-Alben der frühen 90er. Es folgten diverse Projekte und Kollaborationen, doch die alle aufzuzählen, würde eher für Verwirrung als für Klarheit sorgen. Erwähnt werden soll deshalb nur, dass die Musik Tara Jane O’Neils sich seit jeher zwischen den Eckpfeilern experimenteller Soundgestaltung (The Sonora Pine) und folkinspiriertem Songwriting (Retsin) bewegt. Zudem ist die Multiinstrumentalistin auch als Schauspielerin, Tontechnikerin und Illustratorin tätig, wobei sie alle Bereiche miteinander verknüpft. Signifikant sind da ihre schroffen Figurenmalereien, die des Öfteren auf Plattencover gebannt wurden. Keine Zeichnung, sondern ein gleißendes Fotoporträt Tara Jane O’Neils ziert ihr unlängst veröffentlichtes, viertes Soloalbum You Sound, Reflect. Kunstvolle (Pop)Songs sind hierauf zu hören, in denen ungewöhnliche Arrangements und zerbrechliche Melodien aufeinandertreffen. Die wortkarge 31-jährige, die ihren Beruf gerne mit Sound-Shaper angibt, wird uns bei ihrem Besuch in der Astra Stube am 20.11. hoffentlich ein paar verständliche Sätze ins Sunday Service-Mikrophon hauchen.